Stellungnahme zum Verzicht von Bürgermeister Bechthold auf eine erneute Kandidatur

Die Freien Demokraten Fernwald nehmen die Ankündigung von Bürgermeister Bechthold zur Kenntnis, 2021 nicht erneut für das Amt des Bürgermeisters von Fernwald zu kandidieren. Diese Entscheidung und ihre Begründung für diesen Schritt sind für uns nachvollziehbar. Sie hat für uns jedoch keinerlei Bedeutung für die alltägliche politische Arbeit. Herr Bechthold ist noch bis zum 31.12.2021 im Amt. Wir werden bis zu diesem Datum in gewohnter Weise zusammenarbeiten.

Er hat in den 12 Jahren seiner Amtszeit einges für die Gemeinde geleistet und bewirkt. Das Bild Fernwalds hat sich deutlich verändet. Insbesondere junge Familien haben eine Gelegenheit erhalten, in Fernwald Wohneigentum zu erwerben. Gewerbe wurde angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen. Vor allem für soziale Belange war er immer ansprechbar und selsiblisiert.

Allerdings hat er durch seine mitunter polarsierende Art und und sein mitunter konfrontatives Handeln Gräben in der Gemeinde geschaffen, die der Gemeinde noch lange zu schaffen machen wird. Für seinen weiteren beruflichen und privaten Weg wünschen wir ihm schon jetzt alles Gute.

Die Freien Demokraten Fernwald werden keinen eigenen Kandidaten für die Wahl des Bürgermeisters von Fernwald 2021 aufstellen.

Wir stehen allen Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt der Bürgermeisters für Gespräche zur Verfügung. Zu gegebener Zeit vor der Wahl werden wir prüfen, ob und welche Kandidatin bzw. welchen Kandidaten wir unterstützen. Diese Entscheidung werden wir in gewohnter Weise ohne jedes ideologische Raster treffen. Alleine die Sacheben und die Interessen der Gemeinde Fernwald werden ausschlaggebend sein, nicht die Parteizugehörigkeit.

In jedem Fall erwarten wir von einer zukünftigen Bürgermeisterin bzw. einem zukünftigen Bürgermeisters, dass er die Befriedung der Konflikte in der Fernwalder Politik, aber auch in der Gemeinde in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt.

49 neue Wohnungen in Annerod | Baugebiet Jägersplatt

Die Gemeindevertretung beschäftigte sich im Bauausschuss in dieser Woche mit der Bebauung des letzten Bauabschnitts im Baugebiet Jägersplatt. Dabei präsentierte ein möglicher Investor seine Pläne. Ich werde für dieses Projekt stimmen, da es neuen, dringend benötigten Wohnraum in Fernwald schafft. Darüber hinaus erscheint mir die geplante,  verdichtete Bebauung auch architektonisch interessant und ansprechend. Das Areal wird auch über einen großen Spielplatz verfügen.

Nach der Präsentation, während der Befragung der Projektentwickler, erkundigte ich mich über die Preise des zukünftigen Wohnraumes. Billig wird er nicht werden, jedoch erschwinglich für Normalverdiener.

Bürgermeister Bechthold bestätigte mir jedoch, dass die Gemeinde bei dem Bauvorhaben “Lebensräume” auch Wohnraum für Niedrigverdiener schaffen wird.

Der Artikel in der Gießener Allgemeinen: https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/fernwald-ort848762/annerod-bekommt-weitere-wohnungen-ein-mehrfamilienhaeusern-13252785.html

Der entsprechende Artikel im Gießener Anzeiger: https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/fernwald/49-neue-wohnungen-fur-annerod_20784815

Die Friedhofsgebühren steigen | “Trauer muss man sich leisten können”

Peter Steil (FDP) sprach sich grundsätzlich gegen eine Gebührenerhöhung aus. Zum einen, weil in seinen Augen die wohnortnahe Bestattung eine Art Grundrecht sei. Zum anderen, weil der Trend zu Waldbestattungen anhalte. Letzteres führe dazu, dass sich weniger Menschen in der Gemeinde beerdigen ließen, an denen dann die allgemeinen Kosten hängen blieben.

Quelle: Gießener Allgemeine  Die Gebühren steigen | Fernwald

Hintergrund dieser Zeitungsmeldung ist der Beschluss der Gemeindevertretung von Fernwald, den Gebührenkatalog für die Friedhöfe drastisch um mehr als 50 Prozent anzuheben. Mit diesem Beschluss versuchte die Mehrheit der Gemeindevertreter von CDU, SPD, FW und Grüne einer Aufforderung der Landrätin nachzukommen, und Defizite im Haushalt auszugleichen. Dass die Gemeinde sparen muss, ist unstrittig. Ob dies allerdings insbesondere im Bereich der Friedhöfe geschehen muss, ist fraglich. Die Tendenz zur billigen anonymen Beisetzung bzw. zur Beerdigung in einem der zahlreichen Friedwälder ist anhaltend groß. Die Folge ist, dass die enormen Allgemeinkosten der Friedhöfe bei den Gemeinden verbleiben, die diese wiederum auf die verbleibenden Trauernden/Todesfälle umlegen. Hierdurch verteuern sich die Gebühren erst recht. Die Folge ist eine Spirale, in der sich Fernwald bereits befindet.

Darüber hinaus trifft diese Gebührenanhebung vor allem die Angehörigen und Trauervorsorgenden, die über ein geringes Einkommen verfügen. Sie müssen zusehen, wie sie einen Trauerfall möglichst kostenarm über die Bühne bringen, beispielsweise auf einem weit entfernten Friedwald. Bereits jetzt ist es für viele Trauernde nicht mehr möglich, den Begräbnisort ihres geliebten Angehörigen aufzusuchen, da es an ausreichender Mobilität fehlt. Trauer und Sterben muss man sich nun also auch in Fernwald leisten können.

Ich habe daher gegen die Gebürhenanhebung gestimmt. Zwei Gemeindevertreter der Freien Wähler stimmten ebenso dagegen. Bündnis 90 / Die Grünen enthielten sich.

Bemerkenswert finde ich, dass in gleicher Sitzung ernsthaft darüber diskutiert wurde, einen Energiemanager für Gesamtkosten von rund 80.000 Euro jährlich einzustellen. Das soll ein Bürger noch verstehen.

Tour der Hoffnung: Kostendebatte um Zwischenstopp in Steinbach | Gießener Anzeiger

Man wolle gemeinsam ein klares und positives Zeichen für die “Tour der Hoffnung” setzen, so Stefan Becker (FW). Um das zu unterstreichen, haben SPD, FW, CDU und FDP die Spendensumme gemeinsam um weitere 500 Euro aufgestockt. “Viele Fernwalder sind gerne Gastgeber und unterstützen die Tour. Es macht uns stolz, dass bei uns Station gemacht wird”, sagte Becker.

Auch Peter Steil (FDP) hält die Anfrage des Grünen grundsätzlich für gerechtfertigt. Sie im Parlament zu stellen, sei jedoch “ungünstig”, man hätte zunächst das persönliche Gespräch suchen sollen. So seien Gemeinde und Tour in ein schlechtes Licht gerückt worden. Bürgermeister Stefan Bechthold und der Gemeindevorstand hätten korrekt gehandelt.
Das schlechte Klima thematisierte auch Steil: “Die Atmosphäre ist stückweit vergiftet. Daran muss gearbeitet werden.” Die gute Arbeit werde von derartigen Diskussionen überlagert. “Wir kommen in Schwierigkeiten, wenn keiner mehr mitarbeiten will”, sagte der Anneröder mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement der Gemeindevertreter.

Quelle: Tour der Hoffnung: Kostendebatte um Zwischenstopp in Steinbach

Fernwälder stehen hinter der “Tour” | Gießener Allgemeine

“Die Nachfrage eines Gemeindevertreters zu freiwilligen Leistungen – gerade während einer vorläufigen Haushaltsführung – ist natürlich legitim”, sagte Peter Steil (FDP), und: “Es ist nur die Frage, in welchem Zusammenhang und an welcher Stelle man eine solche Anfrage stellt.” Dass mit jener Anfrage die “Tour der Hoffnung” in Fernwald in Frage gestellt werden sollte, glaubt keiner der anwesenden Gemeindevertreter.

Quelle: Fernwälder stehen hinter der “Tour” | Fernwald

 

Die Grünen, die Anfrage und die Tour der Hoffnung

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hat in der letzten Sitzungsrunde der Gemeindevertretung von Fernwald eine Anfrage zur Finanzierung der Station der Tour der Hoffnung in Fernwald gestellt. Noch während der Sitzung wurde großer Unmut über diese Frage geäußert. In der Presse erschienen im Nachgang kritische Zeitungsartikel, so beispielsweise am 05.09.2019 im Gießener Anzeiger.

Hierzu möchte ich für mich und die Freien Demokraten Fernwald folgende Erklärung abgeben:

  1. Die Anfrage des Kollegen Bernd Voigt von den Grünen war juristisch zulässig. Ich hätte diese sensible Frage jedoch, wenn sie mich beschäftigt hätte, zunächst in einem persönlichen Gespräch mit dem Bürgermeister und dem Gemeindevorstand zu klären versucht.
  2. Die Frage und die Nachfragen des Kollegen, so wie sie gestellt wurde, haben ein negatives Licht auf die Gemeinde Fernwald und diese karitative Initiative geworfen. Das bedauere ich.
  3. Aus meiner Sicht haben sowohl Bürgermeister Bechthold, als auch der Gemeindevorstand korrekt gehandelt. Ich stehe hinter ihren Entscheidungen in Bezug auf die Station der Tour der Hoffnung in Fernwald.
  4. Ich empfinde generell die persönlichen Auseinandersetzungen in der Gemeindevertretung zeitweise als unerträglich. Sie erschweren nicht nur die politische Arbeit für Fernwald, sondern sie schaden auch dem Gemeinwesen. Immer häufiger höre ich von Kolleginnen und Kollegen, dass sie wegen dieser Streitereien der ehrenamtlichen Arbeit für Fernwald überdrüssig sind.
  5. Nichts desto trotz lehne ich eine Ausgrenzung von Bernd Voigt oder gar der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen ab. Ich werde die sachliche Auseinandersetzung und die Zusammenarbeit weiterhin eingehen. Vorschläge sowohl von Bernd Voigt, als auch der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen werden ich weiterhin sachlich prüfen und mein Abstimmungsverhalten danach richten, ob diese Vorschläge der Gemeinde Fernwald und ihren Bürgerinnen und Bürgern nutzen oder nicht.
  6. Ich appeliere an alle Beteiligten, im Interesse der Gemeinde  und der Bürgerinnen und Bürger die persönlichen Differenzen in Zukunft wieder hinten anzustellen und sich mehr auf die Sacharbeit zu konzentrieren. Die gemeinsame Arbeit ist erfolgreich, wird aber aus meiner Sicht zu oft von unnötigen Streitereien überlagert.

 

Fernwald, 17.09.2019

Peter Steil

Abstimmungsverhalten in der letzten Sitzungsrunde

In der letzten Sitzungsrunde der Gemeindevertretung habe ich im Wesentlichen wie folgt abgestimmt:

  1. Gegen den Vorschlag der Grünen, den Fußgängersteig in der Rödgener Straße, gegenüber der Volksbank zu  verbreiternNach dem inzwischen erfolgten Rückschnitt der gemeindeeigenen Hecke ist der Fußweg breit genug, damit ihn ein Kinderwagen, ein Rollstuhl oder ein Rollator problemlos passieren kann. Die von den Grünen geforderte Verbreiterung des Weges, damit sich zwei Rollatoren nebeneinanderher darauf bewegen können, halte ich für wünschenswert, jedoch nicht dringend notwendig. Angesichts der klammen Finanzen der Gemeinden können wir uns das derzeit nicht leisten.
  2. Gegen den Vorschlag  der Grünen, die Geschäftsordnung der Gemeindevertretung in eine Satzung umzuwandelnDieser Antrag hätte die Auseinandersetzungen von der Gemeindevertretung vor Gerichte gebracht und verschärft. Die zwischenmenschlichen Probleme in der Gemeindevertretung müssen auf anderen Wegen gelöst werden.
  3. Für die Anbringung der Gelben Schleifen in der GemeindeAls Kriegsdienstverweigerer habe ich mich dafür eingesetzt, dass die Gelben Schleifen als Zeichen für die Solidarität mit den Bundeswehrsoldaten aufgehängt werden. Die Soldatinnen und Soldaten leisten einen bedeutenden Dienst für unser Land. Leider wird ihnen immer weniger Anerkennung für ihnen mühevollen und gefährlichen Dienst gezollt.

Vorgelegtes Haushaltssicherungskonzept abgelehnt

Da Fernwald für den Haushalt 2019, sofern er noch beschlossen wird, ein Haushaltsdefizit hat, muss ein Haushaltssicherungskonzept beschlossen werden, in dem der Abbau des Defizits sichergestellt wird. Entsprechend wurde gestern über ein Haushaltssicherungskonzept diskutiert, das heute, am Mittwoch, abgestimmt werden soll. Ich habe angekündigt, gegen die Vorlage zu stimmen, da sie nicht beschließbar ist. Der Gemeindevorstand hat dort zwei Optionen formuliert. Ein Beschlussvorschlag muss jedoch eine klare Entscheidung formulieren, zu der die Gemeindevertretung “Ja” oder “Nein” sagen kann.

Darüber hinaus trage ich den Haushalt grundsätzlich mit. Alle meine Fragen zum Haushalt wurden gestern im Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur gut und nachvollziehbar beantwortet. Details müssen noch geklärt und ein Haushaltssicherungskonzept für 2019 erstellt werden.

Noch immer gibt es nichts Grundsätzlich Neues zum geplanten Kindergartenneubau in Annerod. Voraussichtlich wird er, so die neueste Information, doch im Eigentum der Gemeinde Fernwald errichtet und verbleiben. Betrieben wird er von der Lebenshilfe werden. Diese Entwicklung begrüße ich.

Der Nahversorger Norma hat noch einmal sein großes Interesse an einer Filiale in Annerod bekundet. Auch dies freut mich und ich unterstütze jede Maßnahme, den Bau einer Niederlassung eines Nahversorgers sichzustellen.

Familiengerechte Kommune selbst gestalten | Gießener Allgemeine Zeitung

Peter Steil (FDP) fand die Idee »eigentlich ganz gut«, kritisierte aber die Höhe der Kosten. Egal ob eine Kommune 7000 oder 70 000 Einwohner habe – der Verein verlange für die Beratung 13 000 Euro. Steil: »Das ist ungerecht und zu teuer.«

Quelle: Familiengerechte Kommune selbst gestalten | Gießener Allgemeine Zeitung

Heute berichtet auch die Gießener Allgemeine über den Antrag der CDU Fraktion zur Zertifizierung Fernwalds als familiengerechte Kommune.

Gemeindevertretung Fernwald gegen Kindergarten-Gebührenbefreiung

In Fernwald würden die Grünen gerne die Kindergartengebühren abschaffen und dafür eine dreijährige Testphase starten. Der entsprechende Antrag wurde in der jüngsten Gemeindevertretersitzung aber mehrheitlich abgelehnt; neben den Grünen stimmte lediglich Peter Steil (FDP) für den Antrag.

Quelle: Gemeindevertretung Fernwald gegen Kindergarten-Gebührenbefreiung

Ja, ich habe für diesen Antrag der Grünen gestimmt. Das hatte vor allem zwei Gründe:

  1. Im zurückliegenden Wahlkampf haben uns insbesondere SPD und CDU geradezu mit Versprechungen für Wohltaten nach der Wahl überhäuft. Beide Parteien versuchten sich darin zu übertreffen, wer nach der Wahl mehr für die Bürgerinnen und Bürger tun werde. Auch im Bereich der Kinderbetreuung und bei der frühkindlichen Bildung wurden die tollsten Versprechungen gemacht, so auch die vollständige Beitragsfreiheit für Kindergärten. Ich wollte hier nun testen, in wie weit man den Versprechungen der Parteien trauen kann.
  2. Im Tagesordnungspunkt zuvor wollte die CDU Fraktion einen Auditierungsprozess zur “familiengerechten Kommune” beschließen, welcher 13.000 Euro gekostet hätte, ohne unmittelbaren Nutzen für die Familien mit sich zu bringen. Dafür sah die CDU Geld vorhanden. Bei der Nagelprobe, ob sie auch für praktische Familiengerechtigkeit sei und diese auch finanzieren will, versagte sie aus meiner Sicht an dieser Stelle.